Nachdem sie dem Flugzeug entstiegen waren, nahmen sie getrennte Wege. Als oft reisender Geschäftsmann war er möglicherweise auch in der Masse der Fluggäste zu erkennen. Denn außer ihnen beiden sollte niemand von ihrem augenblicklichen Glück, das in seinen Augen schon beendet war, erfahren oder gar bei Carmen als Botschafter in Erscheinung treten.
Zwar empfingen ihn frostige Temperaturen, ehe er ins Taxi stieg. Doch dies störte ihn nicht. Er glaubte ja an einen warmen herzlichen Empfang zu Hause, verschönert durch den üblichen Rosenstrauß. Er lehnte sich selbstzufrieden behaglich im Fond zurück. Gedanklich genoss er die Schnippchen, die er sowohl Yasmine als auch Carmen geschlagen hatte. Jedoch wurde er jäh aus seinen Gedanken gehievt, als das Taxi in die Rosenstraße im Bogenhausener Nobelviertel einbog und vor der Villa hielt. Der künftige Rosenkavalier bezahlte rasch und hätte beinahe das wichtigste Requisit seines aufzuführenden Theaterstückes vergessen. Nur der Aufmerksamkeit des Taxifahreres hatte er es zu verdanken, dass die Rosenkinder nicht im Fond verwelkten. Verlegen griff er nach dem Strauß und wäre beinahe über eine der wenigen Marmorstufen gestolpert, als ihm Carmen völlig unerwartet öffnete. Er war nicht einmal mehr dazu gekommen, den bronzefarbenen Delphinklopfer an der schwereichenen rundbogigen Eichentüre zu betätigen und seinen Empfang sanft vorzubereiten. Deutlich spürte er, wie ein Angstschauer seine Glieder durchfuhr. Kurz versuchte er sich selbst zu beruhigen....